Neuerarbeitetes
Präventionskonzept
1.
Einleitung
1.1 Definition
Unter dem Begriff Prävention versteht man im Allgemeinen etwas vorbeugend
zu
behandeln, Vorsorge zu treffen oder zu verhüten.
Bezogen auf unsere Schule nimmt der Begriff Prävention einen weiten
Wirkungskreis ein, da er innerhalb der Erziehungs- und Bildungsarbeit permanent
in den Unterricht einfließt.
Die
Präventionsarbeit umfasst viele Bereiche der Schule, insbesondere die
Bereiche Schulklima und Umgang miteinander, Gewalt- und Konfliktprävention,
Gesundheit, Sicherheit / Mobilität, Stärkung der Persönlichkeit und Identitäts-
bildung sowie Sexualerziehung.
1.2 Unsere Ziele der Prävention
Unsere Bemühungen um Prävention kreisen um drei Ziele:
a.
Gewaltprävention
Wir
möchten die Kinder dazu befähigen, anderen Menschen mit Achtsamkeit und Toleranz
zu begegnen und deren Rechte anzuerkennen. Außerdem möchten wir ihnen nahe
bringen, Konflikte gewaltfrei zu lösen bzw. auszuhalten, und sie dazu ermutigen,
Grenzen zu ziehen,
wenn es um ihr eigenes Wohl geht.
b.
Gesundheitsprävention
Wir
möchten die Kinder für eine gesundheitsbewusste Lebensweise sensibilisieren und
ihnen das nötige Hintergrundwissen dazu vermitteln.
c.
Suchtprävention
Wir
möchten die Kinder vor den gesellschaftlichen, umweltrelevanten,
gesundheitlichen Folgen des Alkohol- und Tabakkonsums sowie vor den Gefahren des
Internet- und Computerkonsums schützen.
Wir
sind der Meinung, dass eine Förderung der Kinder hinsichtlich ihrer persönlichen
Kompetenzen die beste Art der Prävention darstellt. Dazu zählen folgende
Aspekte:
-
Stärkung der sozialen Kompetenzen
-
Förderung der Körperwahrnehmung
-
Förderung einer positiven Einstellung zur Gesundheit
-
Schulung eines kritischen Umgangs mit Suchtmitteln und Werbung
-
Unterstützung der Kinder beim gesunden Aufwachsen unter positiven
Lebensbedingungen
-
Gewaltpräventive Maßnahmen
Im
folgenden Konzept soll versucht werden, die einzelnen Aspekte und
Teilbereiche der Präventionsarbeit an unserer Schule zu verdeutlichen.
2.
Teilbereiche unserer präventiven Arbeit und Maßnahmen
2.1 Klassenlehrerarbeit
Den
Klassenlehrerinnen und -lehrern obliegt es in besonderem Maße
darauf zu achten, dass die vielen Aspekte der Präventionsarbeit in die
tägliche Erziehungs- und Bildungsarbeit einfließen. Dazu sind genaue
Beobachtungen und Dokumentationen notwendig.
2.2 Fachunterricht
Innerhalb des Fachunterrichts werden viele präventive Themen
angesprochen, von denen hier eine Auswahl aufgezeigt wird, die jedoch
nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
2.2.1 Sachunterricht
Der
Sachunterricht ist an unserer Schule das Schulfach, welches die meisten
präventiven Aspekte beinhaltet, z. B. die Bereiche Zusammenleben,
Geschlechterrollen, Gesundheit, Hygiene, Sexualerziehung, Verkehrserziehung, PC-
und Internetnutzung u. a., von denen im Folgenden einzelne Schwerpunkte
ausgeführt werden.
Zu
einer starken Persönlichkeit gehört es, dass man sich wohl in seiner Haut fühlt
und dass man Herausforderungen meistert und Konflikte lösen kann ohne zu
Alkohol, Zigaretten oder anderen Drogen zu greifen.
Diese Fähigkeiten müssen früh gefördert werden, d. h. schon im Kindergarten und
in der Grundschule.
In
diesem Zusammenhang findet an unserer Schule im Sachunterricht ein
Sozialtraining zur Prävention von Aggression, Stress und Sucht statt, außerdem
gibt es ein Konzept zur Gesundheitsförderung.
So
findet in den 1.Klassen im Rahmen des Sozialtrainings und
der
Persönlichkeitsförderung das „Ferdi“-Programm statt und in den Klassen 2 bis 4
wird mit dem Konzept „Faustlos“ gearbeitet.
In
Zusammenarbeit mit der Kontaktpolizistin wird regelmäßig in den 1. Klassen ein
Rollertraining angeboten und in den 3. Klassen für die Fahrradprüfung trainiert
und diese schließlich als Prüfung abgenommen.
In
regelmäßigen Abständen werden in Zusammenarbeit mit der Polizei
Theateraufführungen und Unterrichtsgespräche zum Thema Suchtvermeidung
angeboten. So wird über den richtigen Umgang mit dem Internet und
Computer gesprochen, sowie die Suchtgefahr vom Rauchen, Alkohol und Drogen
thematisiert.
Im
Fach Sachunterricht ist die Gesundheitsförderung in allen Klassenstufen
eingebunden. So findet im Rahmen der „Gesunden Ernährung“
immer ein gemeinsames Frühstück nach der 1. großen Pause im Klassenraum statt.
Mit Gesprächen oder durch Vorlesen wird die Frühstückszeit zu einer entspannten
und erholsamen Phase des Schulalltages.
Auf
ein nährreiches und gesundes Pausenbrot wird auf Elternabenden hinge-
wiesen.
Der
AID- Ernährungsführerschein ist fester Bestandteil des Sachunterricht-
konzeptes in Klasse 3 / 4.
Ein
weiterer Bereich der Gesundheitsprävention ist die jährliche Zahnpro-
phylaxe, die das Gesundheitsamt Verden an unserer Schule durchführt und die
von
den Sachunterrichtslehrern im Unterricht in allen Jahrgangsstufen aufgegriffen
wird.
2.2.1.1 Mobilität
Unsere Schule hat eine Mobilitäts-Beauftragte, die einmal im Jahr einen
Mobilitätstag in Zusammenarbeit mit der zuständigen Kontaktpolizistin
organisiert.
Dieser Mobilitätstag hat jedes Jahr einen anderen Schwerpunkt, zu dem
vielfältige Angebote, von Bewegungs- und Geschicklichkeitsspielen bis hin zu
Filmvorführungen, stattfinden.
Darüber hinaus beteiligt sich unsere Schule seit 6 Jahren am „Schulexpress“.
Das
Hauptziel unserer Schulexpress-Initiative besteht darin, den Autoverkehr vor der
Schule zu reduzieren und damit eine für die Schüler verbundene Gefährdung zu
vermeiden.
So funktioniert der Schulexpress:
Um
unsere Grundschule herum wurden Haltestellen eingerichtet, von denen aus die
Kinder einen maximalen Schulweg von 15 Minuten zur Schule haben.
Diese dienen als Treffpunkt für Kinder, die gemeinsam zur Schule gehen wollen
und gleichzeitig als Elternhaltestelle, an der Mütter oder Väter ihre Kinder
morgens bringen und mittags wieder abholen können.
2.2.2 Sportunterricht:
In
der heutigen Zeit ist der Faktor Bewegung von besonderer Bedeutung, da viele
Kinder und Jugendliche sich nicht genug bewegen. Das liegt zum einen daran, dass
sie in einem „Computerzeitalter“ aufwachsen, zum anderen, dass sie oft keine
Spielmöglichkeiten „vor der Haustür“ haben oder diese nicht genutzt werden.
Die
Schule, besonders die Grundschule, muss es als ihre Verantwortung (neben / mit
den Eltern) sehen, den Kindern und Jugendlichen Freude an der Bewegung zu
vermitteln und sie an den Sport heranzuführen.
Das
Sportangebot der GS Oyten ist vielfältig und gibt den Schülerinnen und Schülern
die Möglichkeit, verschiedene Sportarten kennenzulernen und Freude an der
Bewegung und dem Wettkampf zu entwickeln:
Die
Stundentafel der 1. Klasse sieht an unserer Schule eine Sportstunde pro Woche
vor und darüber hinaus täglich zwischen den Unterrichtsstunden drei
„Bewegungspausen“ auf dem Schulhof.
Die
Kinder der 2. Klasse haben zwei Sportstunden und zwei „Bewegungspausen“.
Alle
3. Klassen unserer Schule haben wöchentlich eine Stunde Schwimmen und eine
Stunde Sport. Im Rahmen des Schwimmunterrichts sollten die Kinder das Schwimmen
erlernen sowie das Bronze- und Silberabzeichen erwerben.
Die
Viertklässler haben wöchentlich zwei Sportstunden.
Zusätzlich zu diesen Sportstunden haben die Schüler und Schülerinnen der
4.
Klassen die Möglichkeit, Sport-AGs zu wählen, die in den unterschiedlichsten
Formen wechselnd an unserer Schule angeboten werden.
Während der Betreuungszeit (1.- 4. Klasse) am Mittag und Nachmittag gibt es u.
a. Angebote in den Ballsportarten, dem Abenteuerturnen und dem Einradfahren.
Besonders beim Einradfahren werden das Gleichgewicht und die Kondition trainiert
und die Haltung verbessert.
Zudem wird das Fahrrad- und Rollerfahren in der 1. und 4. Klasse geübt. Ziel ist
es, durch mehr Geschicklichkeit sicherer im Straßenverkehr zu werden.
Im
Frühjahr nehmen alle Klassen an einem Sport- und Spielefest teil, für das die
Kinder vorab an den Geräten „trainiert“ haben.
Im
Sommer finden regelmäßig die Bundesjugendspiele statt, so dass alle Kinder
Bewegungserfahrungen in den leichtathletischen Disziplinen machen können.
Alle
4 Jahre kommt für eine Woche ein Kinder-Mitmach-Zirkus an unsere Grundschule,
innerhalb der sich die SchülerInnen auf eine gemeinsame Zirkusvorstellung
vorbereiten. Hierbei machen die Kinder ganz neue Körper- und Grenzerfahrungen,
in dem sie Angst und Mut ausloten und sich in vielen Bereichen neu ausprobieren
und erleben.
Das
Zirkusprojekt mündet schließlich in eine große Zirkusvorstellung vor breitem
Publikum.
2.2.3 Religion
Der
Religionsunterricht spielt in der Präventionsarbeit bei uns ebenfalls eine
Rolle, da er zum einen das eigene Ich der Kinder, als auch die
Gemeinschaft und den Umgang miteinander stärken soll.
Folgende Aspekte werden vom Religionsunterricht tangiert:
-
freier Raum zum Sprechen und Erfahrungsaustausch
-
eigene Stärken und Fähigkeiten wahrnehmen und entwickeln
-
Unterschiedlichkeit schätzen lernen
-
Besinnlichkeit und Ruhe erfahren
-
sich selbst annehmen
-
Nächstenliebe
-
soziales und solidarisches Verhalten und Handeln
-
Verantwortungsbewusstsein
2.3 Angebote zur Stärkung der Persönlichkeit
2.3.1 Das Ferdi- und Faustlosprogramm
Die
Curricula Ferdi und Faustlos werden in den Fächern Sach-. und
Religionsunterricht mit jeweils zwanzig Unterrichtsstunden pro Schuljahr
unterrichtet. Gestaltet werden die Unterrichtseinheiten von Klassenlehrer/in und
SchulsozialarbeiterInnen.
Ziele:
·
Verbesserung der sozialen Wahrnehmung
·
Sensibilisierung der Selbst-und
Fremdwahrnehmung
·
Förderung der Impulskontrolle:
angemessener Umgang mit Kritik und Misserfolg, sowie angemessene Zurückstellung
eigener Bedürfnisse
·
Förderung des Konfliktmanagements:
Aufbau von Handlungsalternativen
·
Aufbau von prosozialem Verhalten
Was ist Ferdi?
·
Ein systematisch aufgebautes Training
für 5-7Jährige ohne Schreib-und Lesefertigkeiten.
·
Der didaktische Rahmen ist eine
Schatzsuche in Kombination mit Comics, Hörspielen und Singspielen.
·
Außerdem umfasst das Training eine
Vielzahl wirksamer Methoden :
·
Einsatz einer Handpuppe(Ferdi, das
Chamäleon)
·
Rituale als Methode der Orientierung
·
Regeln um konfliktfreies Miteinander
zu üben
·
Rollenspiele und Wahrnehmungsübungen
zur Förderung des sozialen Regelverständnisses,
·
der
Aufmerksamkeit und der Auseinandersetzung mit Gefühlen und dem dazugehörigen
Verhalten
·
Im Trainingsverlauf begeben sich die
Schüler/innen gemeinsam auf eine spannende Schatzsuche und werden von Ferdi
begleitet und unterstützt. Bei ihrer Phantasiereise lernen sie Freunde von
Ferdi(als Comicfiguren) kennen, mit denen es Ferdi nicht geschafft hat, den
Schatz zu finden, da es immer Konflikte gab. Die Kinder machen zu Anfang einen
Vertrag das sie sich an Regeln des Miteinander( ein überschaubarer Rahmen von 4
Regeln) halten. Auf dem Weg kommen sie zu einer Burg und dort treffen sie auf
Gespenster und Drachen, die sich in Problemsituationen befinden. Im Rahmen
kurzer Comicszenen werden diese Probleme aufgezeigt (z.B. ein Gespenst hat
Angst). Die Schüler bekommen dann als Aufgabe herauszufinden –wie ist die
Gefühlslage und wie kann ich sie verändern. Am Ende des Trainings steht eine
Schatzhebung.
Was ist Faustlos?
Faustlos ist eine Methode, die vom Committee for Children in Seattle(USA)
entwickelt wurde, um impulsives und aggressives Verhalten von Schülern zu
vermindern und ihre sozialen Kompetenzen zu erhöhen .Die Altersgruppe ist
Kindergarten/Grundschulalter. Sie vermittelt altersentsprechende Kenntnisse und
Fähigkeiten im Bereich:
·
Empathie→ Fähigkeit Gefühle Anderer
wahrzunehmen, zu verstehen und angemessen zu reagieren
durch Bildmaterial; Rollenspiel und Übertragung auf den Alltag
·
Impulskontrolle→Problemlösung erfolgt
durch systematische Gedankenschritte, die in sozialen Situationen eingesetzt
werden. Dieser Trainingsabschnitt vermittelt soziale Verhaltensfertigkeiten, wie
z.B. entschuldigen oder mitmachen etc.
·
Bildmaterial(Folien)
·
Ideensammlung ,Rollenspiele,
Wandzeitung, Plakate
·
Umgang mit Ärger und Wut→ Wahrnehmung
von Auslösern von Wut und Ärger mit dem Gebrauch von Beruhigungstechniken und
positiver Selbst-Verstärkung.
·
Bildmaterial, Rollenspiele,
Ruherituale, Entspannungsübungen.
·
Diese Trainingseinheiten werden in den
Klassen 2-4 wiederholt und vertieft, so dass ein positives soziales
Selbstverständnis der Schüler/Innen angelegt werden und wachsen kann.
Zu
Faustlos haben 7 Lehrkräfte und der ehemalige Schulsozialarbeiter die
entsprechende Fortbildung besucht. Die Schule verfügt über die dazugehörende
Materialsammlung des „Faustlos Koffers“.
2.3.2 Streitschlichterprogramm GS Oyten
Wir arbeiten u.a. angelehnt an das Modell von Jefferys-Duden mit der
Friedensbrücke.
Was ist die Friedensbrücke?
Die
Friedensbrücke (nach einer Idee von Johnson/Johnson 1991) soll symbolisch den,
in einem Streit entstandenen Graben, überbrücken. Die Schüler lernen in den
Trainingseinheiten Kenntnisse und Fähigkeiten, die für Konfliktschlichtung
wichtig sind.
Dazu gehören:
·
Zuhören
·
Paraphrasieren(in eigen Worten
wiedergeben was der andere gesagt hat)
·
Nonverbal Gefühle erkennen
·
Konfliktgegenstände und
Lösungsmöglichkeiten kennen
·
Mediationsablauf beherrschen
·
Mit einem Partner im
Schlichtungsgespräch kooperieren
·
Neutralität
·
Verschwiegenheit
Die
Methode besteht überwiegend aus Rollenspielen um den Schlichtungsablauf zu
verinnerlichen.
Die
Schlichter sorgen für das Einhalten von Regeln und leiten Schritte auf der
Friedensbrücke. Die Streitenden sind für ihren Konflikt und seine Lösung
verantwortlich. Während der Schlichtung kommen sich die Konfliktparteien
sichtbar näher. So rücken sie auch dem Abkommen Schritt für Schritt näher.
Die
Idee → während die räumliche Distanz kleiner wird soll auch die soziale Distanz
verringert werden, die durch den Konflikt entstanden war.
Am
Ende steht eine bessere Lösung als vorher.
Jeweils zwei Schlichter sollen Zusammenarbeiten und den Streit dokumentieren.
2.3.3 Musische Angebote
Chor
Seit
dem Schuljahr 2009/2010 gibt es einen Schulchor. Kinder aus den Jahrgängen drei
und vier treffen sich einmal in der Woche in der 6. Schulstunde zum gemeinsamen
Singen. Zurzeit nehmen 37 Schülerinnen und Schüler teil.
Das
Angebot gibt den Schülern die Möglichkeit sich spielerisch und stimmlich
auszuprobieren. Beim Singen ist es wichtig aufeinander zu hören und Rücksicht zu
nehmen. „Nur zusammen klingt`s“ ist das Motto. Im Jahr gibt es zwei
Aufführungen. Ein Musiklehrer betreut die Kinder.
Unsere Chorklasse
Mit
Beginn des Schuljahres 2014/ 2015 ist die Klasse 1a eine sogenannte Chorklasse.
Die Klasse verfügt über eine zusätzliche Musikstunde. Der Klassenlehrer hat sich
zuvor in einer umfassenden Fortbildung auf diese Arbeit vorbereitet.
Beim
Singen werden nicht allein die musikalischen Kompetenzen der Schülerinnen und
Schüler entwickelt, sondern es werden darüber hinaus auch personale Fähigkeiten
gefördert. Für sich selbst muss jeder Schüler ein Gefühl entwickeln, seine
Stimme hörbar zu machen und gleichzeitig die anderen Stimmen wahrzunehmen. Ein
Chor klingt nur dann, wenn die Töne, Melodien und Rhythmen aller übereinstimmen.
Sie müssen Rücksicht aufeinander nehmen. Immer wieder entsteht daraus
eine gute Stimmung
für die Gruppe. Viele Kinder sind fröhlich, einige summen vor sich hin.
2.3.4 Mitbestimmung
2.3.4.1 Klassensprechertreffen
An
unserer Schule gibt es von der 1. – 4. Klasse jeweils 2 Klassensprecher pro
Klasse. Gestützt und begleitet werden die KlassensprecherInnen durch die
Sozialarbeiterin Nicole Albrecht-Possehl. Ein Austausch findet zu regelmäßigen
Terminen statt.
Aufgaben der Klassensprecher sind:
–
zuhören können
(Ansprechpartner für die Klasse)
–
gut reden können
(für Andere sprechen, die sich nicht trauen)
–
helfen, wenn es
Probleme gibt
–
neutral sein
(unparteiisch)
–
Interessen der
Schülerinnen und Schüler der Klasse vertreten können
–
Alle gleich
behandeln
–
Besuchen der
Klassensprechertreffen
–
berichten den
Schülern von diesen Treffen
–
leiten (unter
Mithilfe der Lehrkraft) die nächsten Wahlen der Kassensprecher und
Kassensprecherinnen ab Klasse 2
–
geben Ideen und
Wünsche der Kinder für Projekte, Ausflüge und Feste an die Lehrkraft weiter
–
Vorbild sein
Ziele:
–
Kinder
reflektieren Geschehenes in ihrer Klasse
–
Übernehmen
Verantwortung
–
Klassenklima wird
verbessert
–
Austausch von
Anliegen der Schüler
–
Stärkung der
Schüler
–
Beratung in
Konfliktsituationen
2.3.4.2. Kummerkasten
Der
Kummerkasten ist eine Methode, um Kinder mit Problemen zu erreichen, die sich
nicht direkt an die Lehrkraft wenden würden. Im Gebäude hängt geschützt ein
Briefkasten, in den Kinder einen Zettel einwerfen können. Bei Bedarf kann die
Beratungszeit für Gespräche genutzt werden
–
anonym und
vertraulich
–
Nachrichten können
in einen Briefkasten "Kummerkasten geworfen" werden
–
Anlaufstelle für
Probleme, Sorgen, Ängste, Beschwerden, Wünsche, Lob
–
Reflektierend,
Streitschlichtend,
–
Ein Ohr des
Zuhörens
3.
Schulsozialarbeit
Die
Grundschule Oyten ist eine Ganztagsschule und ist neben der Familie ein
zentraler Lebensmittelpunkt für die Kinder. Schule ist insofern ein bedeutendes
Lernfeld des sozialen Miteinanders.
Im
Einzugsgebiet unserer Schule leben zu einem großen Teil Kinder, deren
Lebendbedingungen, Entwicklungschancen und Sozialisationsbedingungen durch
unterschiedliche Faktoren negativ bestimmt sind. Dies spiegelt sich im
Schulalltag gehäuft wider und drückt sich aus durch Verwahrlosungstendenzen der
Kinder(unregelmäßiger Schulbesuch, fehlendes Unterrichtsmaterial und Frühstück,
mangelnde Unterstützung bei den Hausaufgaben), Unruhe und
Konzentrationsprobleme, Anwendung von Gewalt in Konfliktsituationen.
Vor
diesem Hintergrund der schwierigen Lebenslagen vieler Familien ist
kontinuierliche, sozialpädagogische Arbeit dringend erforderlich.
Schulsozialarbeit muss vor allem präventiv arbeiten und dazu beitragen, soziale
Benachteiligungen aufzufangen und abzubauen, sowie Eltern zu begleiten und zu
stärken. Lehrer und Schüler können sozialpädagogisch unterstütz werden.
Leitsatz
„Präventive Angebote sollen unterstützt werden, z B. durch soziales Lernen,
Demokratie üben, Gewaltprävention, Arbeit zum Thema sexueller Missbrauch.
Die
Schulsozialarbeit kann Hilfestellung bei der Unterrichtsgestaltung anbieten.“
„Hilfe
bei der Gestaltung der Schule als Lebensraum, in dem alle ihren Platz und die
Möglichkeit finden, sich sozial zu entwickeln und diesen Lebensraum demokratisch
und aktiv durch sinnvolle und verantwortungsvolle Aufgaben mitzugestalten“
„Projekte sollen nach Bedarf zur Verbesserung der innerschulischen Integration
aller pädagogischen Einrichtungen durchgeführt werden.“
Präventionsangebote
1.
Klassen Ferdi + 1 Elternabend zum Programm. Der inhaltliche Elternabend wird
nicht
angenommen!
Durchführung: Klassenlehrer
2.
Klassen Faustlos + 1 Elternabend zu Schuljahres-Beginn (wird nicht angenommen),
Eltern-Infobriefe nach Themenabschnitten.
Durchführung: Schulsozialarbeiterin
Frau Albrecht-Possehl
7 Lehrer haben die Fortbildung
besucht.
3.
Klassen Streitschlichter-Ausbildung nach dem Konzept Friedensbrücke.
Durchführung: Schulsozialarbeiter
Hendrik Hemmerich
4.
Klassen Streitschlichter „üben ihr Amt aus“.
Unterstützung und Begleitung:
Schulsozialarbeiter Hendrik Hemmerich
Ganztagsangebote:
wie Einrad fahren, Basteln, Tanzen,
Theater, Ballspiele, Abenteuerturnen, Laubsägen, Entspannung…
Durchführung: pädagogische
MitarbeiterInnen, SV Oyten und Ehrenamtliche, teilweise unterstützt oder
durchgeführt durch die SchulsozialarbeiterInnen.
Ziele
der Präventionsangebote:
-
Integrationshilfen für Kinder in das Sozialisationsgefüge der Schule
-
Stärkung
des sozialen Klimas in unserer Schule
-
Soziales
Lernen
-
Empathie
lernen, Selbst- und Fremdwahrnehmung
-
Umgang
und Senkung von Konflikten, Konfliktlösungskompetenzen
-
Kritikfähigkeit, Bewältigung von Misserfolgen Nachmittagsangebote
-
Verständnisebenen im schulischen Zusammenleben mit verschiedenen Kulturkreisen
4.
Kooperation mit außerschulischen Einrichtungen
Wir
kooperieren mit den ortsansässigen Sportvereinen, Kindergärten und sozialen
Einrichtungen. Die Öffnung der Schule nach außen sowie die Einbindung in das
soziale Gemeinwesen und die Beteiligung und Übernahme von Verantwortung wirken
sich in vielfältiger Weise positiv auf unsere Schüler und Schülerinnen aus.
Eine Zusammenarbeit
findet beispielsweise statt:
–
in weihnachtlichen
Vorführungen bei den Seniorenkreisen
–
bei der Teilnahme an
Festen und Veranstaltungen der Gemeinde
–
die Freiwillige Feuerwehr
begleitet auf Wunsch Laternenumzüge und
informiert in den Klassen
über ihre Arbeit
–
Durchführung eines
Probe-Feueralarms
–
Sportangebote durch die
örtlichen Sportvereine (Tennis, Tanz, Fußball, Judo)
–
Vorleseangebote durch
Oytener Persönlichkeiten
–
Bücherei: Angebot für
Erstklässler (Einführung), Lesungen für Klassen
–
Kooperation innerhalb von
Projektwochen wie z. B. mit der Kunsthochschule Ottersberg
–
Vorlese-/ Bewegungs- und
Bastelangebote in Kooperation mit den örtlichen Kitas
–
Hausaufgaben- und
Nachhilfeangebot „Schüler helfen Schüler“, unterstützt durch die Rotarier Oyten.
–
Übergangsprojekte von
Kita's in unsere Grundschule und auf weiterführende Schulen
5.
Amokplan
Ein
Ablaufplan für einen Amokfall ist erarbeitet und allen Kollegen und Mitarbeitern
bekannt. Zu Beginn eines jeden Schuljahres wird dieser Ablaufplan
"aufgefrischt“.
6.
Evaluation
In einer
Dienstbesprechung zu Schuljahresbeginn berät das Kollegium über das
Präventionskonzept. Besteht Änderungsbedarf, wird das Konzept gemeinsam den
aktuellen Anforderungen angepasst.
Schulsozialarbeit
Nicole
Albrecht-Possehl
Diplom-Sozialpädagogin
Tel.:
0162 312 82 38
E-Mail:
albrecht-possehl@caritas-verden.de
Die
Arbeitsfelder der Schulsozialarbeit sind:
®
Einzelfallarbeit
mit Schüler/innen
®
Sozialpädagogische
Beratung von Schülern und Lehrkräften
®
Konfliktlösungen
im Einzelfall oder klassenübergreifend
®
Verhaltenstraining
und Gewaltprävention ‚Faustlos’ und ‚Kummerkasten’
®
Die Beratung von
Eltern und die Stärkung der Elternkompetenz
®
Analyse von
Problemfeldern (private, finanzielle, familiäre…)
®
Kooperationen und
Weitervermittlung bei Problemen mit diversen Institutionen wie z. B.
Ergotherapeuten…
®
Projekte und
Organisationen begleiten
®
Kummerkasten Leerung: dienstags
®
Dienstags ein offenes Ohr für Schüler/innen 1. große Pause (9:40-10h)
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